Im November 2021 wurde ich krank. Ein Antigen-Test gab mir Gewissheit: Covid hatte diesmal auch mich erwischt. Ich machte mir nicht allzu viele Sorgen. Ich war jung, gesund und sportlich. Alle Freunde und Kollegen, die diese Krankheit bisher durchgemacht hatten, hatten sie gut überstanden. Aber ich war richtig krank. Von Beginn an plagten mich Husten, Atemnot, Herzrasen. Dazu kam eine absolute Schwäche und viele andere Symptome wie Übelkeit und Geruchs- und Geschmackverlust. Nach zwei Wochen stand die Verdachtsdiagnose Herzmuskelentzündung im Raum, die zwar ausgeschlossen werden konnte, aber das Herzrasen, die Atemnot und die Schwäche blieben. Hinzu kamen massive Schlafstörungen. Nach sieben Wochen im Krankenstand stellte meine Hausärztin den ersten Reha-Antrag. Die Diagnose Long-Covid wurde immer deutlicher. Alle Untersuchungen blieben unauffällig. Lunge gesund, Herz gesund, Blutwerte gesund, aber die Symptome blieben. Ich konnte nicht länger als fünf Minuten stehen, Gehen war nur in Zeitlupe möglich, oftmals reichte es, mich im Bett umzudrehen, damit der Puls auf 140 sprang. Mitte Jänner erlebte ich meinen ersten Crash und seitdem war das Fatigue-Syndrom mein ständiger Begleiter. Die Symptome der akuten Erkrankung verblassten etwas, dafür kamen neue hinzu. Fehlende Konzentration, ständiges Kopfweh, Übelkeit, Lärm-, Licht- und Wärmeempfindlichkeit. Ich konnte nicht mehr lesen, kaum Autofahren, verstand meine englischen Serien nicht mehr, konnte keine längeren Gespräche mehr führen, mehr als 2 Personen in einem Raum waren kaum aushaltbar. Von meinem aktiven und sozial sehr ausgefüllten Leben wurde ich komplett auf Null gesetzt. Durch die Online-Selbsthilfegruppe „Long Covid Austria“ lernte ich sehr viel über Pacing und Strategien mit Long-Covid umzugehen. Das Pacing half mir dabei, auf sehr niedrigem Niveau meinen Alltag zu meistern ohne mich noch weiter zu verschlechtern. Körperlich und kognitiv war keine Leistung möglich. Inzwischen schluckte ich Schlafmittel, Herzmedikamente und einiges an Nahrungsergänzungsmitteln, um mir etwas Lebensqualität zu erhalten. Wieder Arbeiten zu gehen war ein – gefühlt – unerreichbares Ziel. In meiner ersten Reha lernte ich wieder ein Stück meinem Körper etwas zuzutrauen, sodass ich danach zumindest wieder kurze Spaziergänge wagte, die mich aber regelmäßig an meine Grenzen brachten. Trotz regelmäßiger Bewegung und leichtem Training, verlor ich immer mehr an Muskelmasse. Nach einem halben Jahr mit Long-Covid musste ich außerdem akzeptieren, dass ich eine Histaminintoleranz entwickelt hatte. Über den Sommer stellte ich meine Ernährung um und bastelte ich mir mein eigenes Long-Covid-Trainingsprogramm. Langsam bemerkte ich leichte Verbesserung. In dieser Zeit erzählte mir ein befreundeter Physiotherapeut zum ersten Mal von der IHHT. Er wusste nicht, ob das bei Long-Covid hilft, aber seiner Frau hatte es in einem starken Erschöpfungszustand sehr geholfen. Nachdem mir nach einem Jahr Krankenstand die Kündigung bevorstand, wollte ich dieser Therapie eine Chance geben. Über Internetrecherche fand ich die Ordination von Dr. Gegenhuber. Nach einer zweiten Reha und zeitgleich zu meinem Arbeitseinstieg im November 22 begann ich mit der IHHT. Ich war sehr froh, diese Therapie gut zu vertragen. In den nächsten 3 Monaten machte ich trotz stetig wachsenden Anforderungen in der Arbeit immer mehr körperliche und kognitive Fortschritte. Besonders körperlich verbesserte sich das Herzrasen und auch meine Muskeln wurden wieder stärker. Nach 3 Monaten erkrankte ich erneut an Covid. Die Angst war sofort da, dass nun alles wieder von Vorne losgehen würde. Mit dem antiviralen Medikament Paxlovid konnte ich die akute Infektion aber gut abfangen und auch gegen meine Long-Covid-Symptome scheint es geholfen zu haben. Es haben sicher mehrere Faktoren dazu beigetragen, dass ich in den letzten Monaten so viele kognitive Fortschritte gemacht habe und inzwischen das Gefühl habe, dass mein Long-Covid nach 1 ½ Jahren langsam, aber sicher ausheilt. Die IHHT hat mir vor allem gegen die körperliche Schwäche geholfen, sodass mir meine körperliche Arbeit immer leichter fällt und ich jetzt wieder mit sportlicher Betätigung anfangen kann.
Frau Debora G., Diplom Gesundheits-und Krankenschwester